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Störungsbilder

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Störungsbilder

Unser Gehirn ist ein komplexes und empfindliches Organ – Veränderungen oder Schädigungen können sich auf Denken, Verhalten und Emotionen auswirken. Hier finden Sie alle neurologischen und psychischen Störungsbilder die wir bei uns in der Praxis behandeln. Jedes dieser Störungsbilder bringt individuelle Herausforderungen mit sich, doch mit der richtigen therapeutischen Unterstützung lassen sich Wege finden, um den Alltag besser zu bewältigen und die Lebensqualität zu verbessern.

Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

Ein Schädel-Hirn-Trauma entsteht durch eine äußere Gewalteinwirkung auf den Kopf, wie etwa einen Sturz oder einen Unfall. Solche Verletzungen können zu unterschiedlichen Schädigungen des Gehirns führen. Dazu gehören unter anderem:

  • Quetschungen des Gehirngewebes
  • Blutungen im Gehirn
  • Zerrissene Nervenverbindungen (Axone) aufgrund von Scherkräften

Die Auswirkungen eines Schädel-Hirn-Traumas können stark variieren, je nach Schwere und Art der Verletzung. Mögliche Folgen sind:

  • Beeinträchtigungen, die sich auf die Lebensqualität auswirken können, wie etwa verminderte Belastbarkeit und Ausdauer – was sowohl das Berufs- als auch das Privatleben beeinträchtigen kann.
  • Depressive Verstimmungen und Stimmungsprobleme.
  • In schwereren Fällen können Lähmungen, Wahrnehmungsstörungen, Sprachprobleme oder Gedächtnisbeeinträchtigungen auftreten.

Die Behandlung und Unterstützung nach einem Schädel-Hirn-Trauma sind wichtig, um die Lebensqualität zu verbessern und mögliche Einschränkungen zu minimieren.

Schlaganfälle und Hirnblutungen

Schlaganfälle und Hirnblutungen gehören zu den häufigsten zerebrovaskulären Erkrankungen und entstehen, wenn die Blutversorgung des Gehirns gestört wird. Dadurch werden Nervenzellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was zu deren Absterben führen kann.

Es gibt zwei Hauptarten von zerebrovaskulären Erkrankungen:

  • Ischämischer Hirninfarkt (Schlaganfall), der durch eine Durchblutungsstörung im Gehirn verursacht wird, meist aufgrund von Blutgerinnseln oder Verengungen der Blutgefäße.
  • Hirnblutungen, die entstehen, wenn ein Blutgefäß im Gehirn platzt, wodurch Blut in das umliegende Gewebe gelangt und Nervenzellen schädigt.

Zu den Risikofaktoren für einen Schlaganfall gehören Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen und Übergewicht.

Die Folgen eines Schlaganfalls hängen von der Lokalisation und dem Ausmaß des Schadens im Gehirn ab. Mögliche Beeinträchtigungen sind:

  • Lähmungen (z. B. auf einer Körperseite)
  • Wahrnehmungsstörungen, etwa der visuellen oder taktilen Wahrnehmung
  • Aufmerksamkeitsstörungen und Konzentrationsprobleme
  • Gedächtnisprobleme und Sprachstörungen
  • Schwierigkeiten bei der Handlungsplanung oder Koordinationsstörungen

Nicht selten treten nach einem Schlaganfall auch depressive Symptome oder Stimmungsschwankungen auf. Eine frühzeitige und umfassende Behandlung, die auch neuropsychologische Therapie umfasst, kann die Rehabilitation und Lebensqualität erheblich verbessern.

Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems

Zu den entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems gehören u. a. Multiple Sklerose (MS) und die Herpes-Simplex-Enzephalitis. Beide Erkrankungen können das zentrale Nervensystem stark beeinträchtigen.

  • Herpes-Simplex-Enzephalitis ist eine Entzündung des Gehirns, die durch eine Virusinfektion ausgelöst wird. Sie führt häufig zu kognitiver Verlangsamung, Gedächtnisstörungen und einer Beeinträchtigung der Emotionsverarbeitung. Betroffene haben oft Schwierigkeiten, ihre Gefühle zu regulieren oder wahrzunehmen.
  • Multiple Sklerose (MS) ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schutzschicht der Nervenfasern (Myelin) angreift. Dies kann zu einer schubförmigen oder kontinuierlichen Verschlechterung der Symptome führen. Zu den häufigsten Beeinträchtigungen gehören:
    • Bewegungsstörungen, wie Koordinationsprobleme oder Lähmungen
    • Sehstörungen, etwa verschwommenes Sehen oder Verlust des Farbsehens
    • Fatigue, ein starkes Gefühl der Erschöpfung, das sowohl die geistige als auch die körperliche Belastbarkeit stark reduziert
    • Flexibilitätsprobleme, z. B. Schwierigkeiten, den Körper in verschiedenen Bewegungen zu steuern

Die Behandlung von MS und entzündlichen Gehirninfektionen zielt auf die Minderung der Symptome, die Stabilisierung der geistigen und körperlichen Funktionen sowie auf die Unterstützung der Lebensqualität durch gezielte Therapieansätze.

Demenz

Demenz ist die Folge einer Vielzahl von Erkrankungen, die zu einem fortschreitenden Abbau der kognitiven Fähigkeiten (z. B. Denken, Gedächtnis, Orientierung) führen. Die häufigste Form ist die Demenz vom Alzheimertyp, die in der Regel schleichend beginnt. Zu den ersten Anzeichen gehören:

  • Störungen beim Neulernen oder beim Merken von Alltagsereignissen
  • Probleme bei der räumlich-geographischen Orientierung

Mit fortschreitendem Verlauf können sich diese Symptome verschlimmern und umfassen häufig auch:

  • Eingeschränkte Fähigkeit, ein Kraftfahrzeug zu führen
  • Wesensveränderungen und nicht mehr Erkennen von Angehörigen
  • Im fortgeschrittenen Stadium den vollständigen Verlust geistiger Funktionen

Eine Heilung der Demenz ist derzeit nicht möglich, jedoch können Medikamente und therapeutische Ansätze den Verlauf verzögern. Auch andere Erkrankungen, wie Morbus Parkinson oder wiederholte Schlaganfälle (vaskuläre Demenz), können zu einer dementiellen Entwicklung führen.

Hypoxische Hirnschädigung

Eine hypoxische Hirnschädigung entsteht, wenn das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, was zu einem Absterben von Nervenzellen führen kann. Ursachen können unter anderem ein Herzstillstand oder eine CO2-Vergiftung sein. In schweren Fällen sind Betroffene in einem komatösen Zustand, der nur eine eingeschränkte Interaktion mit der Umwelt ermöglicht.

Doch auch leichtere Formen können gravierende Auswirkungen haben, vor allem auf:

  • Gedächtnisleistungen
  • Konzentration und Ausdauer

Die Schädigungen können langfristige Folgen für die kognitiven Fähigkeiten haben und eine gezielte neuropsychologische Unterstützung erfordern.

Epilepsie

Epilepsie ist eine Erkrankung, bei der es zu anhaltenden, unkontrollierten elektrischen Erregungsmustern im Gehirn kommt, die zu Anfällen führen können. Diese Anfälle betreffen entweder nur bestimmte Gehirnregionen oder das gesamte Gehirn.

Mögliche Anfallsformen:

  • Bewusstseinsverlust
  • Verkrampfen oder Zuckungen
  • Einnässen oder Zungenbiss
  • Kurze Phasen der Orientierungslosigkeit

Epilepsien können ohne erkennbare Ursache auftreten oder als Folge anderer Erkrankungen, wie z. B. eines Schädel-Hirn-Traumas. Aufgrund des Verlusts der Fahreignung und der Notwendigkeit einer medikamentösen Therapie ist eine frühzeitige neurologische und neuropsychologische Begleitung erforderlich, vor allem, wenn Epilepsien im Kindesalter auftreten, da sie kognitive Beeinträchtigungen verursachen können.

Migräne

Migräne ist eine spezielle Form von Kopfschmerzen, die in Anfällen auftreten. Häufig gehen diese mit weiteren Symptomen einher:

  • Übelkeit und Licht-/Geräuschempfindlichkeit
  • Aura, die den Migräneanfall ankündigt (z.  Flimmern vor den Augen oder Gesichtsfeldstörungen)

Migräne kann erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität haben. Neurofeedback-Therapie hat sich als eine vielversprechende Methode zur Behandlung von Migräne erwiesen, da sie hilft, das Gehirn in eine gesunde Balance zu bringen und die Häufigkeit und Intensität der Migräneanfälle zu verringern.

ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-/Hyperaktivitäts-Störung)

Das Aufmerksamkeits-Defizit-/Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) tritt häufig im Kindesalter auf und kann bis ins Erwachsenenalter anhalten. Betroffene haben Schwierigkeiten mit:

  • Impulshemmung
  • Aufmerksamkeitsfokussierung

Dies führt oft zu Konzentrationsstörungen, einem erhöhten Bewegungsdrang und sozialen Auffälligkeiten. ADHS muss nicht immer medikamentös behandelt werden, da die medikamentöse Therapie Nebenwirkungen mit sich bringen kann und insbesondere bei Kindern das sich noch entwickelnde Gehirn berücksichtigt werden muss.

Hinweis: Medikamente können in unserer Praxis nicht verschrieben werden.

Entwicklungsstörungen/Lernbehinderungen

Entwicklungsstörungen und Lernbehinderungen können durch eine Vielzahl von Faktoren entstehen:

  • Genetische Veranlagung
  • Schwangerschafts- oder Geburtskomplikationen
  • Störungen in der Hirnentwicklung
  • Umwelteinflüsse

Spezifische Entwicklungsstörungen, wie Lese-Rechtschreibstörungen oder Dyskalkulie (Rechenstörungen), müssen genau diagnostiziert werden, da auch andere psychische Störungen die Ursache sein können. Eine gezielte neuropsychologische Diagnostik und Therapie sind wichtig, um den Betroffenen zu helfen, ihre Fähigkeiten zu entfalten.

Autismus-Spektrum-Störungen

Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) gehören zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen und sind durch sehr unterschiedliche Ausprägungen gekennzeichnet. Häufige Merkmale sind:

  • Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion
  • Entwicklungsverzögerungen (z.  Sprache oder motorische Fähigkeiten)
  • Eingeschränkte oder repetitive Verhaltensweisen (z.  Rituale, rigide Verhaltensmuster)
  • Emotionale Auffälligkeiten

Die genaue Diagnostik und Unterstützung sind entscheidend, da Autismus-Spektrum-Störungen eine Vielzahl von neuropsychologischen Beeinträchtigungen nach sich ziehen können, die mit individuell angepasster Förderung und Therapie deutlich gemildert werden können.

Psychische Störungen

Zu den psychischen Störungen gehören eine Vielzahl von Erkrankungen, die das Denken, Fühlen und Verhalten betreffen. Dazu zählen unter anderem:

  • Depressionen
  • Angst- und Zwangsstörungen
  • Persönlichkeitsstörungen
  • Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS)
  • Anpassungsstörungen

Diese Störungen treten oft auch in Kombination mit anderen Erkrankungen auf und können mit neuropsychologischen Maßnahmen behandelt werden.

Post-Covid

Post-Covid bezeichnet eine Reihe von langanhaltenden Symptomen, die nach einer durchgemachten COVID-19-Erkrankung bestehen bleiben können. Zu den häufigsten Beschwerden gehören:

  • Fatigue (anhaltende Müdigkeit)
  • Kognitive Beeinträchtigungen, wie Gedächtnisprobleme oder Konzentrationsstörungen (oft auch als "Brain Fog" bezeichnet)
  • Depressive Symptome und Angststörungen

Die Auswirkungen auf die mentale Gesundheit und die kognitiven Funktionen können vielfältig sein und erfordern häufig eine individuelle therapeutische Begleitung.